Krasses Powerloch ab 2000 Umdrehungen

Hey,

Ich bin neu hier im Forum, ihr werdet hier aber immer wieder in den Ausbauerforen empfohlen. Deswegen servus von mir, ich bin Jonas, 30 Jahre alt, Schreinermeister. Wenig Ahnung von Autos. Meine Partnerin und ich sind letztes Jahr in einem D-Max durch Australien gereist, mit Wohnkabine auf dem Flatbed. Jetzt zurück in Deutschland werde ich uns ein ähnliches Fahrzeug aufbauen. Das Auto wird dann mittelfristig eine selbstgebaute Wohnkabine bekommen und dann gehts mit dem Fahrzeug Ende des Jahres nach Südamerika.

Ich habe uns also kürzlich einen L200 Baujahr 2011 mit nur 15000 km aus erster Hand gekauft, bei einem Händler, für 13000 Euro. Dieses Wochenende sind wir das erste mal länger mit dem Auto unterwegs gewesen.
Nach paar Minuten auf der Autobahn bemerke ich, das er ganz schön ruckelt, beim Beschleunigen und überholen (wollte der Frau eigentlich gerade zeigen wie schön er zieht...). Ist bei der Probefahrt und beim Überführen auch nicht aufgefallen und da bin ich ganz gut geheizt.
Wir also raus, unter die Haube gekuckt. Rauch. Viel Rauch. Der kam aber von den Flusen von der Motorhaubenabdeckung die auf den Turbo gekommen ist (war wohl mal ein Marder dran). Also gewartet bis Motor kalt war, den ganzen Grind rausgesammelt und mit dem Cutter die Flusen oben rausgeschnitten und weitergefahren.
Leider wars das nicht.

Auto zieht immer noch nicht gescheit, ich habe sogar das Gefühl das es noch doller geworden ist als wir dann am nächsten Tag zurück sind.

Hier mal die Symptome die ich hab identifizieren können:Fahrzeug:
Mitsubishi L200 2.5 DI-D, ca. 2011, Schalter, ~15.000 km, kein DPF, keine Leistungssteigerung bekannt

Problem: Motor stottert spürbar ab ca. 2000 U/min bzw. ca ab 80km/h, vor allem unter Last (3. Gang und höher im ersten und zweiten passt alles, bei 2 Personen früher als solo).

Einmalig: weißer, beißend riechender Rauch, durch angeschmolzenes Plastik im Motorraum (habe ich entfernt).Was ich bereits getan habe:

Luftmassenmesser testweise abgesteckt → Sieht aus wie neu, null Korosion.

Sichtprüfung so weit ich das beurteilen kann als Schreiner: Kein loser Schlauch, kein sichtbarer Defekt an Turboschläuchen

Wastegate-Stange lässt sich nicht händisch bewegen.

Keine sichtbaren Risse im Krümmer oder Lader

Fehlerauslesen folgt morgen Nachmittag


Vermutete Ursachen (nach Recherche & Hinweisen):
- Unterdruckproblem / Ladedruckregelung fehlerhaft
- LMM oder Ladedrucksensor liefert falsche Werte
- Softwareproblem (vereinzelt online gelesen bei ähnlichen Symptomen)
- Injektor- oder Raildruckproblem
- Turbo selbst mechanisch beschädigt

Fahrzeug wurde kürzlich vom Händler mit gesetzlicher Gewährleistung gekauft.

Ziel: Erstmal Diagnose & Fehlercodes, dann Händler kontaktieren wegen Gewährleistung.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps, worauf ich besonders achten sollte beim Auslesen und danach?

Bin um jeden Tip dankbar!

Beste Grüße
Jonas

Guck mal,ob das AGR frei ist.
Falls der vorher nur Kurzstrecke hatte, kann das schon dicht sein und hängen...

Hallo Goldfield,

Danke für die schnelle Antwort. Ja, der Wagen wurde von nem älteren Herren im Forst bewegt, jedes Jahr nur ein paar hundert km.

Kannst du mir vielleicht erklären, wie ich das Prüfen kann?

LG Jonas

Bin mehr im Rangerlager aber gibt hier bestimmt noch wen, der dir da besser helfen kann...

Servus Jonas,

mein Bruder fährt einen Direkteinspritzer, DID Baujahr 2014 mit DPF, 178PS, Typ KA0T. Bis jetzt ohne Auffälligkeiten, von daher kann ich dir keine Reperaturtips geben, da ich nur normale Wartung machen mußte.

Ich kann nur empfehlen ein OBD-Lesegerät zu besorgen. Das wirst du in Südamerika auf langer Reise brauchen um selbst Fehler zu lokalisieren und löschen zu können.
Hat deiner 136PS?
Wastegate hat dein Turbo nicht, der ist ein VTG-Lader (variable Turbinengeometrie, auch mit Gestänge).
Verrußte AGR Kanäle können gut möglich sein.

Ich hab in allen meinen Turbomotoren eine Druckanzeige im Armaturenbrett eingebaut, um so schneller während der Fahrt Abweichungen/Fehler zuordnen zu können.

Die Fahrzeuge sind sich bestimmt ähnlich. Meiner ist ja von 2011, ohne DPF, mit 136 PS

Hast du eine Empfehlung für ein günstiges Diagnosegerät? Da kann man ja von 10 bis über 1000 alles ausgeben.

Das ist vermutlich nix, was Ist das denn etwas, das man selbst als Laie unter Anleitung reparieren könnte oder macht man leicht was kaputt? Ich würde sehr gern mehr über Autos lernen, anstatt beim kleinsten Sch*** auf ne Werkstatt angewiesen zu sein, will aber natürlich auch nix kaputt machen.
Ein Bekannter ist wohl recht versiert mit Geländewägen und hat Zugang zu ner Bühne, zu dem wollt ich eh mal hin die Tage.

Ich häng noch ein Foto an, falls das schon geht, das Gestänge was da von der Dose zu dem beweglichen Teil läuft welches man dort sieht ist also das Gestänge vom VTG und kein Wastegate?

jonas_gns schrieb: ...eine Empfehlung für ein günstiges Diagnosegerät?

Servus,

direkte Empfehlung habe ich keine, hab aber schon viel Gutes über ein Launch für etwa 300€ gehört:
www.fabucar-sho...00228

in Südamerika ist man auf europäische Fahrzeuge nicht eingestellt. Auch was Ersatzteile betrifft. Da geht es oft besser wenn man sie aus D oder zur Not aus Japan selbst beschafft und zur Werkstatt bringt.

Ich lese normal keine Reiseblogs von allen möglichen Menschen, außer aktuell diesen hier:
www.suzuki-jimn...11292

Ja das Gerät vom Fabucar Shop kann ich nur empfehlen. Benutze es selbst auch. Man muss halt wenn man es bekommt erstmal eine Menge Updates machen, aber ansonsten ist es zu empfehlen. Braucht halt etwas Zeit für die Bedienung bzw bis man es richtig kapiert. Benutze es für meinen 2020 er L200 auch. Gruß aus Thüringen Alf-Son

Also wenn du über die Gewährleistung gehen willst, würde ich da möglichst wenig selbst herumdoktern. Was man machen könnte, wenn man was objektiv festgehalten haben will ist, dass man zu einer nahegelegenen Mitsubishi Werkstatt oder zu einem Bosch Center fährt und sich die Fehlermeldungen protokollieren lässt.

Ich will niemandem was unterstellen, aber ich habe einfach schon zu oft Ausreden gehört wie "der fährt ganz normal", "Stand der Technik", "wir haben mal die Fehler gelöscht. Beobachten". So rettet man sich dann irgendwie über die Gewährleistung. Das ist zumindest ein mögliches Verhalten. Und wenn du so einen hast, dann dreht man dir auch aus jedem eigenen Handgriff einen Strick.

Dank für all euren Input.

Leider bin ich nach dem Auslesen heute zwar 80 Euronen ärmer, aber dafür nicht wirklich schlauer.Auslesen mit Diagnosegerät ergab zahlreiche Fehlercodes. Der Mechaniker den ich hingeschickt hatte zum auschecken vor dem Kauf meinte ja, er hat auch getestet und keine Fehlercodes gehabt. War vielleicht frisch gelöscht...

MOI/GDI/Diesel: U1101, U1102
Wegfahrsperre & ETACS: U1504, U1510, U1511, U1512, U1101, U1110, U1111

Der Mechaniker heute in der Mitsu-Werkstatt meinte, es ist halt irgendwas mit dem Steuergerät, aber er kann mir auch nicht sagen was und wie und mit welchem Preis ich rechnen kann. Er hatte noch überlegt, ob der ne Motorwäsche bekommen hat und dabei das Steuergerät abgesoffen ist..?

Zumindest der Händler hat sofort auf meine Mail reagiert und mich angerufen und meinte freundlich ich soll einen Kostenvoranschlag besorgen und mich dann noch mal bei ihm melden. Ist halt die Frage wie ich da an was verwertbares rankomme, wenn so oberflächlich nix zu sehen ist. Weis einer wie das ist, wenn ich jetzt in Vorleistung gehe für den Kostenvoranschlag, kriege ich das dann zurück? Genauso die 80 Tacken fürs Auslesen, gibts da ne Chance die wieder zu kriegen?

Grüße,
Jonas