Island mit dem Ranger

Über einen Reisebericht, mit reichlich Fotos, würden sich hier einige sehr freuen.

Gruß

Marco

Die Wattiefe von 80 cm lt. Prospekt liest sich erstmal nicht schlecht. Aber mir ist so, dass ich hier irgendwo mal las, dass man dennoch irgendwelche Entlüftungen mit Schläuchen nach weiter oben verlängern müßte.

Das werden die Achsentlüftungen sein.
Hatte ich mal an nem Suzuki SJ.
Der Schlamm lief rein, das Wasser verdunstete und der Sand killte das Differential.
Danach hab ich auch die Entlüftungen hoch gelegt...

Morsche Gerhard!

Da ich 2018 in Island war, kann ich evtl. etwas dazu beitragen.

Es kommt darauf an, wann Du reisen möchtest. Die Straßen im Hochland sind nur über den Sommer befahrbar, bzw. offen. Mit einem ordentlich bereiften Pickup sollte das kein Problem darstellen. Eine Winde ist verhältnismäßig sinnlos, da es dort keine Bäume gibt. Ein kinetisches Bergeseil ist da in Fall der Fälle zweckmäßiger. Merke: Nie alleine furten!

Zum Schnorchel: Auch wenn er Dir nicht gefällt, macht der durchaus Sinn. Weniger wegen der Flußdurchfahrten, sondern wegen des Staubes. Ich denke, der Ranger saugt auch im Radkasten an. Mit dem Schnorchel bist Du über dem "Staubniveau" und hast trotzdem immer noch genug Dreck im Filterkasten, aber halt nicht so viel. Ein Zyklonfilter ist etwas zuviel des guten, aber 99% der Isländer mit Schnorchel haben den Einlass nach hinten gedreht. Wenn Du einmal am Myvatn See warst, weißt Du warum. (Fantastillionen an Mücken)

Wir waren damals etwas früher im Jahr unterwegs, so daß wir nur die Ringstraße und ihre Ableger um die Fjorde, bzw. Stichstraßen ins Landesinnere fahren konnten.

Da wir Camping im WoMo bevorzugen, haben wir die Reise ausschließlich mit Bed and Breakfast, bzw. Hotel unternommen. Das hat durchaus seinen Reiz, weil es da sehr viele interessante Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Bei einer Fahrt durchs Landesinnere wäre aber doch wohl eine Campingmöglichkeit zu bedenken, auch wenn man die 300 km quer theoretisch auch an einem Tag schaffen könnte. Dann versäumt man aber einiges.

Wir hatten, wie gesagt, "nur" Ringstraße und Abstecher, aber das war auch schon ein unglaublich beeindruckendes Naturerlebnis und fahrerisch durchaus anspruchsvoll, da abseits der geteerten Ringstraße eigentlich alles Schotterstrecken in den unterschiedlichsten Zuständen sind. Von 80 km/h auf festen Pisten, bis Schrittgeschwindigkeit auf den übelsten Schlaglochstrecken über viele Kilometer hinweg, ist alles dabei.

Ich empfehle Dir, schon jetzt mit der Planung und vor allem mit der Buchung zu beginnen. Die B&B sind ganz schnell ausgebucht. Das könnte jetzt schon knapp werden.

Thema Offroad: Auch schon ein Ausweichen von der Straße kann zu empfindlichen Strafen führen. Die Isländer sind da, zu recht, absolut spaßbefreit. Wir sind an schwarzen Lavasandfeldern vorbeigekommen, auf denen noch Kreise zu sehen waren, die ein paar erlebnisorientierte Spaßurlauber vor Jahren gezogen haben. Geht garnicht.

Noch kurz was zur MS Norönna, mit der Ihr fahren werdet. Je nach Jahreszeit fahrt Ihr entweder zwei Tage direkt, oder drei Tage über die Faröer. Im Falle der Dreitagefahrt und falls angeboten, macht dort eine Rundfahrt mit dem Bus, oder eine Stadtführung. Das eigene Auto ist da unnötig und bringt nur Heckmeck mit dem Ein- und Ausschiffen. Das nimmt mehr Zeit in Anspruch als es wert ist.

Je nachdem wie hoch Eure Ansprüche an gutes Essen und die Unterbríngung sind, meidet das bordeigene Schnellrestaurant und geht in das schöne a la carte Bordrestaurant. Dir Küche kann was. Zu den neuen Kabinen kann ich nichts sagen, da die Norönna nach unserer Fahrt umgebaut wurde. Wir hatten damals die kleine Suite, die für die doch recht lange Fahrt einen schönen Rückzugsort bietet. Es ist und bleibt halt eine Fähre und in den kleinen Hasenkästen kann man wirklich nur schlafen und muß den Tag dann irgendwo an Bord totschlagen.

So. Das wars von mir.

Zu unserer Reise hatte ich einen Bericht verfasst, welchen Du hier lesen kannst:

Ein D-Max im Hohen Norden


Viele Grüße
Jörg

So lange man nicht stundenlang im Wasser steht, tun es auch die serienmäßigen Schutzkappen. Ich hatte an einem Tag über 30 Furten, problemlos ohne Wasser in den Achsen.
Mit offroad Parks hat das wenig zu tun.
In solch Brühe würde ich nie freiwillig reinfahren...


Gruß Stefan

Hi,

zumindest beim vFL Ranger sind die Achs-, Getreibe- und Diff.- Entlüftungen nach oben verlegt. Das sind die "Spazierstöcke" neben dem Dieselfilter links im Motorraum. Und der Luftfilter verfügt über ein automatisches Entwässerungsventil (das hilft jedoch nicht bei einem massiven Wasserschlag!)

Es gibt ein Ford-Video, da haben sie einen Ranger mehrere Stunden im Wasser ( 80 cm tief) stehen lassen. Noch nicht einmal die Beleuchtung (Nebellampen) sind unter Wasser ausgefallen.

Nur die Türen sollte bei 80 cm Wassertiefe geschlossen bleiben .

MAB

Dann hoff ich mal, das Video ist nicht von Ford selbst produziert.
Sonst würde ich zweifeln, ob der gezeigte Wagen der Serie entspricht...

Hi,
die Ingenieure von Fod haben damals beim vFL Vieles richtig gemacht. Das war eine deutsch-australiche Zusammenarbeit.
Die kaufmännische /kauffraulische Seite hat dann zunehmend vieles geändert/gestrichen. So kommt dann der aktuelle Murks -sorry Ranger2021- zustande. Und der Verkaufspreis ist nun indiskutabel.

MAB

Ich war mit dem Ranger schon auf Island. Er schlägt sich gut, Montier die Fußtritte ab oder nimm klappbare mit Rockslider. Das einzige was bei mir nicht gepasst hat war die Bodenfreiheit wegen dem großen Radstand. Da du ein neues Fahrwerk drin hast wird's wahrscheinlich bei dir passen. Ansonsten 2. Luftfilter mitnehmen und Ersatzlampen. Die mit hoher Lichtausbeute gehen schnell kaputt bei den Waschbrettpisten. Die Long Life schlagen sich besser. Bei den normalen Pisten bekommt man immer Hilfe, nimm einen Bergungsgurt oder eine Abschleppstange mit. Morgens sind die Furten niedriger als später am Tag. Dicke Holzplatte als Unterlage für den Wagenheber mitnehmen. Falls du einen anderen Wagenheber hast dann schau das er mit Platten Reifen inklusiver dicker Holzplatte noch unter die Achse passt. Ich habe da so Erlebnisse : )

Die Tour Richtung Askja kann ich sehr empfehlen.

Falls du nicht campst dann buch die Unterkünfte lange vor.

Die Hochlandstrassen werden erst Mitte Juni Anfang Juli geöffnet, ist jedes Jahr unterschiedlich.

Ich war nicht da - aber mein Ranger mit dem Vorbesitzer.

Was er gemacht hat: höhere Reifen verbaut (höhere Bodenfreiheit), Stoßstange vorne wie hinten ersetzt (Böschungswinkel) und einen Schnorchel verbauen lassen.

Keine Seilwinde - gibt einfach zu wenig Bäume dort (wurde ja auch schon geschrieben ).

Und er hatte jede Menge Ersatzteile mitgenommen. Die habe ich dann beim Kauf übernommen. Luftfilter, Öl für Motor, Öl für Differenzial, Öl für Getriebe, Thermostat, Glühkerzen, ... Also eben das, was man mitnehmen kann und relativ wenig Platz wegnimmt aber doof ist, wenn es einem dann in Island fehlt und die Weiterfahrt daran hängt.

Exkurs:

Was ich mir angelesen habe weil ich wissen wollte was dem Ranger da wohl passiert sein könnte (also noch vor dem Kauf): der Reiz das mit dem eigenen Kfz zu machen ist hoch. Rechnet man dann aber die Kosten für einen Mietwagen inkl. Versicherung und SB dagegen, wird es schon fast (?) uninteressant es mit dem eigenen Kfz zu machen. So zumindest die Stimmung und Meinungen auf einigen Seiten und in Forenbeiträgen.

Ich habe einfach wahllos den ersten Anbieter im Web genommen den mir Google genannt hat:

www.islandprotr....html

Hilux mit Campaufbau für ca. 1800 Euro pro Woche. Den SB kann man sich für zusätzliche 12 Euro pro Tag als Paket »retten«.

Einfach mal den finanziellen Aspekt durchrechnen von wegen »fliegen und fahren« vs. »alles auf eigener Achse machen«.

Bezüglich Übernachtungen was ich gelesen habe: kein Jedermansrecht wie in anderen Ländern die das eben haben. In den Nationalparks sowieso nicht, WoMo bzw. Pickup auch überwiegend nicht erlaubt - außer auf den Plätzen dafür. Mit Zelt auf dem Rücken und guten Stiefeln geht wohl noch was, aber sobald ein Kfz im Spiel ist, ist Schluss mit »ich stelle mich einfach mal wohin«.

Dennoch soll es möglich sein sich legal und die Natur schonend bewegen zu können. Siehe hierzu viele Reiseberichte im Web, welche du vermutlich schon kennst?

Das Feld überlasse ich denen, die erste-Hand-Wissen bieten können. Davon gibt es offensichtlich hier im Forum einige.

Grüße, Martin