Mit einem L200 quer durch Afrika und wieder zurück

Moin,
na das nenn ich Abenteuer.
Die Abzocker lauern doch überall.
Torsten

Hallo aus ÄGYPTEN
unglaublich, aber wahr, ich bin zwei Länder weiter!!
Zwei???
Israel grenzt doch an Ägypten!!
Tja, wenn die Welt sooo einfach wäre hier unten.
Als erstes hat meine Lady mächtig eins auf die Kappe gekriegt, bzw. ihre Chefs in Israel. Die Zentrale in Europa war not amused über das Vorgehen ihrer Zentrale in Israel.
Ich sah sie dann 3 Tage nicht mehr. Danach kriege ich eine Mail mit Ihrer Stellungnahme, in Englisch, bis hoch zur Zentrale, nun war sie vermutlich auch nicht mehr amused, hatte aber nichts mehr zu sagen. Und von jetzt an lief es einiges besser. Irgendwann mal nach der tausendsten Unterschrift wurden mir alle Dokumente in die Finger gedrückt, bitte, du kannst gehen. Leider haben sie mir alle ihre Originaldokumente mitgegeben, schon wieder Scheisse gebaut, für was habe ich all die Unterlassungsschreiben und selber verantwortlich Schreiben eigentlich unterschrieben?
Es geht los mit dem Truck, erst im 2. Anlauf klappt es, Richtung Süden, zur Grenze nach Egypt, Vorschlag der DHL. Abladen vor Ort, Israel passieren, wo kommst du her, wo bist du gewesen, wen hast du getroffen, wieso warst du in Liben, blablabla, 5 h, durch. Leider wollen die Ägypter gar nichts wissen von mir, keine Chance, nicht mal Bakschisch nützt hier. Also wenden, 50 Meter zurück, wo kommst du her, was hast du in Egypt blablabla. ALLES Abladen, Röntgen, das ganze Pensum. Also nichts wie weg hier, Truck bestellen, 10 Kilometer hoch zur Jordanischen Grenze. Wieder die ganzen Geschichten vor und zurück, habe allerdings jetzt auf Mundart gewechselt, bin einen Kopf grösser als der Colonel und habe den Schweizer Botschafter aus Israel am Draht. Gut, geht doch. Bei den Jordaniern, Welcome to Jordan, geniesse deinen Aufenthalt. Naja, so leicht wars dann auch wieder nicht, die Carnets wollen sie nicht ausfüllen, zuviel Arbeit, der Jordanische Botschafter aus der Schweiz telefoniert mit dem Boss hier, 5 Minuten später, wir fahren. Er habe mir bereits in Bern gesagt, ich sei herzlich Willkommen in seinem Land, und dazu stehe er. Auf direktem Weg zur Fähre, leider muss ich Jordanien komplett auslassen, und dies bedauere ich sehr. Hat doch einige Highlights zu bieten wie Petra und das Tote Meer.
Die Fähre klapt mehr oder weniger problemlos, kurz darauf bin ich in Egypt.
Und schon wieder beginnt das Gesumps, wir werfen alle Kontakte, die wir haben, in eine Schale und Pokern, 2 Tage spätr bin ich, allerdings mit einem Polizisten, unterwegs über die Sinai Halbinsel nach Kairo. Auch hier eine wunderschöne Gegend, zumindest für Ägptische Verhältnisse. Alles ist irgendwie ein wenig verarmt, die Hotelanlagen stechen so richtig ins Auge, daneben herrscht Armut. Die Strecke ist wunderschön zum Fahren, Bergauf, runter, kurvig, guter Strassenbelag. Spätabends in Kairo, eine 14Mio Stadt, Hotel beziehen und bereits machen für die DesertRoad to Assuan.
Die Karre läuft wie geschmiert, schlägt zwischendurch mal durch, aber nichts gravierendes. Zieht schön seine Bahn, säuft nicht viel, spielt hier aber auch keine so grosse Rolle, Sprit kostet 15Cent, mit 10 Euro ist bis an den Rand gefüllt.

Servus!

Interessante Story!!!! Danke für die Berichterstattung!

Sprit kostet 15Cent, mit 10 Euro ist bis an den Rand gefüllt.

:shock: Was soll man da noch sagen???

Gruß, Jürgen (der mit 10 Euro nicht so weit kommt... )

Moin,
ja klasse.
Es gibt doch Länder auf diesen Planeten,wo ich nicht hin muß.
Zum Sprit -keine Transportkosten!?
Torsten

Zum Sprit -keine Transportkosten!?

nein, Thorsten, nur 1 cent Steuern drauf statt 1.50 wie bei uns...........
Dänu

Hey Danuu,Dänu.....wat denn nu ? :k_green10 :k_eusa_whistle ,

weiter so!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :k_green3
Freu mich auf Deinen nächsten Zwischenstop.....äh Bericht.
Wünsch Dir nen tollen Trip.

Gruß Peter / Postman

die Aufgabenstellung:
wie kriege ich einen Platz auf einem Ponton, welches 10 Autos fasst,
aber 23 stehen teilweise seit 4 Wochen an?
Dies kann ein Europäer nicht nachvollziehen, es gibt nur einen Weg:
man muss DEN Mann kennen.
Und es geht nur mit diesem Einen.
Also geht man Abendessen, trinkt, vorzugsweise Tee...., labbert,
man einigt sich auf einen Preis, labbert, isst, trinkt, zahlt, mehr Leute
kommen hinzu, man labbert, isst.......
So wird man sich einig, weit ab von jedem Büro, so soll es sein,
Inschaalahh.
Alle anderen Touris, auch sudanesische Gastarbeiter aus Libyen, schlagen
einen anderen Weg ein. Sie vertrauen einem Kenianer, zahlen auch hier
reichlich, springen tagelang von einem Büro zum Nächsten, und
stolz präsentieren sie uns die Tickets. Wir haben sie, jubeln sie.
Schön für euch, ihr seid euch aber bewusst, dass ihr nur die Passagier
tickets in Händen hält? Waren sie sich nicht bewusst, ist ja auch alles
auf arabisch geschrieben.
Es sind Behördengänge zu erledigen, da graust einem davor, wie
gesagt, Egypt ist von der Technologie her beim Kohlepapier angelangt,
noch niemand spricht hier von einer Schreibmaschine, geschweige denn
von EDV, Comouter und ähnlichem. Gibts schlichtweg nicht hier.
So steht unsere Karre, ab sofort heisst sie Muzunguana, die weisse
Lady aus Europa, als allererste auf dem Ponton.
Nicht mal eine Fähre haben sie dazu, nur ein motorloses Ponton.
Für 300 km Seehfahrt, der einzige Grenzübergang zwischen zwei arabischen, muslimischen Staaten.
Gruss
Dänu

hi dänu,
ich lese deinen bericht mit ehrfurcht - wer so eine reise auf sich nimmt, kann nur ein guter sein....
jetzt hab ich mich gefragt was muzunguana bedeuten koennte - mit guano (fledermausmist) kann es ja wohl nix zu tun haben - also schaetze ich mal eher auf die bedeutung 'der der ziellos herumwandert & eine fremde sprache spricht' oder 'der verrueckte weisse'

bin schon mal gespannt auf die naechste folge....
viel spass noch, mfg J

Hey,
da weiß man doch ,wie gut man das in der "westlichen Zivilation" hat.
Wo vieles auch ohne Grenzen geht.
Aber ich finde es gut,das es n ch Abenteuer gibt,welches sich ein "normaler Europäer" nicht vorstellen kann.
Die "normalen Touris" werden ja von Touristenguides um die Problemzonen herum geleitet.
Mal sehen wenn's nächstes Jahr nach Marokko geht (mit der XL500R,Bj.82),was da auf mich zuk : mmt.
Schrott und Gebührenfreie weiterreise.
Torsten

flamingo schrieb: Hey,
Mal sehen wenn's nächstes Jahr nach Marokko geht (mit der XL500R,Bj.82),was da auf mich zuk : mmt.
Schrott und Gebührenfreie weiterreise.
Torsten

kleiner Insider-Tip:
bau Dir sicherheitshalber den Unterfahrschutz der "X-ÖL 500" gegen ein abnehmbares Auffangblech um.. oder häng was drunter... sollte der Ölverlust die Mitnahmemenge überschreiten kann man sieben (feines Sieb nicht vergessen...) und wieder reinkippen... kein Witz... hab ich irgendwann in den 90ern mal in ner Motorradzeitung gelesen... Ich hatte selber mal eine 500S (gleicher Motor...500 ccm 4-Ventiler mit nie dauerhaft dichter Kopfdichtung... ) ...ich weiß wovon ich spreche...