2019 Toyota Landcruiser serie 70 4.5L V8

Interessante und informative Beiträge schreiben die Kollegen hier.
Allerdings wundere ich mich über soviel Begeisterung und dann wieder über die angeblich hohen Hürden die es Bedarf um solch einen Klassiker als Neuwagen zu bekommen.
Ausgefallene Exoten , welche bei den Leuten auf der Strasse auch noch ein ( freundliches) Kopfverdrehen verursachen, gibts halt nicht beim Händler um die Ecke.
Aus Erfahrung darf ich sagen, das es immer wieder ein sehr schönes Erlebnis ist, wenn erwachsene Männer und auch Frauen sich für einen F150 oder Klassik Truck ( oder ein sonstiges rares, ausgefallenes Fahrzeug) begeistern, und sich diesen Traum erfüllen und dann in Empfang nehmen.Manche Menschen machen ihre Träume noch wahr.....andere träumen weiter

P.S. Mein Freund, der Besitzer des Neuwagens ( VDJ 79 Modell) welchen ich hier zeigte, gab mir auch div. Unterlagen zu dem Fahrzeug zu sehen.Diesel Kat ist verbaut, Euro 4 Abgasnorm und grüne Plakette hat das Teil.Ja eine sehr effiziente Klimaanlage und Dreiecks-Ausstellfenster hat der Toyota ebenfalls, zur Freude des Besitzers!
Wie weiter zu erfahren war, nutzt die U.S. military ebenfalls zahlreich diesen Toyota Typ im Einsatz....
Cheers

Jurgen

Guten Morgen Jürgen!

Nun, beim V8 könnte das evtl. so sein. Die GRJ-Modelle mit dem 4.0 Liter V6 Benziner kann man einfach so kaufen, da bedarf es keiner großen Hürden. Die Händler wurden ja schon genannt. Nestle hat z.B. auch den Hilux mit dem 4.0 Liter V6 im Angebot oder kann ihn beschaffen, der ist ja hierzulande ein echter Exot. Manche scheuen sich halt nicht davor, ihre Träume zu verwirklichen, wie Du ja geschrieben hast....

Wer was (hierzulande) ausgefallenes wie einen F 150 oder eben so einen Landcruiser möchte, der nimmt da schon in Kauf, daß man das eben nicht bei jedem Händler um die Ecke erwerben kann, denke ich.

Ein anderes Argument für so einen J7 Landcruiser ist sicherlich die Tatsache, daß er einer der letzten "echten" Geländewagen ist, mechanisch robust, viel Platz, wenig anfällige Technik und sich gut für Reiseumbauten eignet, ob als Pickup oder nicht. Beim Pickup ist man da sogar noch flexibler, wenn es darum geht, ihm eine Kabine aufzubürden. Da gibt´s die tollsten Eigenbauten! Und es ist ein Auto, das in Afrika oder auch in der arabischen Welt jeder kennt, weil dort viel mehr laufen als bei uns! Australien sowieso.... Da ist ein F 150 schon ein Exot, wenn ich die Wahl hätte, würde ich wohl bei Fahrten in diese Länder auch zum Toyota greifen.

Nicht nur die U.S. Army nutzt diesen Pickup, auch radikale Milizen wie der IS fährt diese Baureihen fast ausschließlich! Als ich meinen weißen Hilux hatte, wurde ich oft drauf angesprochen: "Hey, Du fährst doch den gleichen Wagen wie man immer im Fernsehen beim IS sieht..." Man gewöhnte sich dran mit der Zeit.....

Ich hab den 4,5 Liter V8 noch nie gefahren, ein Bekannter hat den 200er Landcruiser mit diesem Motor und ist begeistert!

Lg aus der Oberpfalz, Jürgen

Ich bin mal den GRJ79 DC probe gefahren und war begeistert. Natürlich würde ich als erstes die Sitze austauschen zum Reisen.

Der GRJ hat ja den gleichen Motor wie der FJ Cruiser verbaut nur ist der GRJ etwas ab Werk gedrosselt.

Das hat auch sein Grund. Toyota hat die Kraft mit dem Antrieb/Diff hinten auf Zuverlässigkeit getrimmt.
Natürlich bieten die Verkäufer eine geöffnete Version an aber dies zu lasten der Langlebigkeit.

Als Fernreisefahrzeug wie z.B. für die Wüste ist der GRJ eher weniger geeignet (meine Meinung) da der Benzinverbrauch u.a. im Sand nicht ohne ist und die Tankstellen etwas weiter auseinander stehen.
Ich schätze da locker 50l/100km

Der V8 Diesel würde mich auch mal reizen zum Fahren.

Natürlich würde ich mit meinem Raptor auch nicht in die Wüste gehen da ich einen 400l Zusatztank bräuchte
Der Verbrauch währe etwa bei 80l/100km

Naja, es bestehen ja nicht alle Wüsten aus Sand

Dass ein weißer Hilux fast aussieht wie ausm Fernsehen ist schon klar, da fehlt nur noch der UN-Aufkleber... nicht nur Terroristen wissen sowas zu schätzen

Das perfekte Allround-Reisefahrzeug, das sowohl sparsam als auch robus und allwegetauglich ist, wird es vermutlich sowieso nicht geben. Aber so ein J79 scheint schon verdammt nah dran zu sein.
Im Übrigen, was zum verbrennen findet man immer, Raps- oder Hanföl o.ä. Einer von Rudolf Diesels ersten Motoren soll damals auf einer Messe mit Erdnussöl gelaufen sein...
Und auch in 30 Jahren wird sicher noch nicht alles elektrisch sein, dazu dauern manche Umwälzungen zu lang...
Wenn man allerdings ein drittel des Fahrzeugpreises jährlich an Steuer abdrücken muss, wird das auch unlustig.
Und unsere Co2-Hysteriker lassen uns ja kaum eine Wahl... mal schauen.

Trotzdem sehr schön zu sehen dass es abseits von "wegwerf ware" mit eingebautem Haltbarkeitsdatum auch noch Fahrzueuge gibt die für Langlebigkeit konstruiert sind.
In 5000 Jahren finden Archäologen hier bei Ausgrabung also keine Pyramiden sondern einen Landcruiser...
und vermutlich wird der sogar anspringen

Chris81 schrieb: Im Übrigen, was zum verbrennen findet man immer, Raps- oder Hanföl o.ä. Einer von Rudolf Diesels ersten Motoren soll damals auf einer Messe mit Erdnussöl gelaufen sein...

In der Theorie haut so ein Heizölferrari alles mögliche durch......in der Praxis machen Einspritzanlage, Filter, Elektronik, Kraftstoffpumpe, der ganze neumoderne Kram für die Abgasnachbehandlung und die verwendeten Materialen dem Motor ein schnelles Ende.

Klar, ich habe ja auch nicht von moernen Commonrail-Motoren mit ihren 2000Bar überdruck gesprochen
Aber so ein alter Saugdiesel verbrennt sogar Frittenfett, wenn man ihn lässt.
Und es gibt sicher Gegenden auf der Welt wo man mit solch grobschlächtiger aber unkapputbarer Technik deutlich weiter kommt als mit modernen, hochoptimiertern Maschinen mit Verfallsdatum.

Die Hanomaden, z.B. die gebloggt haben darüber mit einem alten Hanomag-LKW aus den 60ern durch Afrika zu touren. Da ist hinten schön Platz für ne Kabine drauf und verbrennen tut das olle aggregat auch fast alles... mit der Beschleunigung eines Panzerkreuzers im Wattenmeer, aber immerhin...

Mit einem E-Mobil wären sie wohl gerade bis zur ersten Ladesäule gekommen

Solange es erlaubt war, habe ich meinen HZJ79 mit Rapsöl direkt vom Bauern betankt, für rund 50Ct/l. Das Fahrzeug hatte einen 160l Tank statt Reserverad unterm Heck und den 90l Serientank.
Der Kraftstofffilter des Zusatztanks setzte sich bei Verwendung von Rapsöl öfters zu, den musste ich regelmäßig reinigen.
Um die Einspritzpumpe zu schonen, habe ich nur bei Temperaturen deutlich über 20 Grad Rapsöl pur verfahren, bei niedrigeren Temperaturen wurde es mit Diesel vermischt. Der 1HZ kam damit prima klar, stank nur etwas nach Frittenbude.

Eigentlich wollte ich noch einen Wärmetauscher einbauen, der das Rapsöl vor de Einspritzpumpe erwärmt, so dass es dünnflüssiger wird. Dann kam 2006 aber die Besteuerung von Rapsöl als Treibstoff und damit auch das Ende der preiswerten Direktabgabe beim Bauern. Zugleich war das auch das Ende der PÖL Tankstellen und der Pöl Umbauten, denn die Nachfrage brach wegen der erheblichen Preiserhöhungen völlig ein.
Rapsöl vom Discounter war noch einige Jahre deutlich preiswerter als Diesel, aber die Verbrennung als Treibstoff wurde zur Steuerhinterziehung und es macht wirklich keinen Spass, vor einer Urlaubsfahrt 250 Literflaschen Rapsöl zu kaufen, in die Tanks umzufüllen und dann mit den leeren Flaschen am Abholtag die gelben Tonnen der Nachbarschaft aufzufüllen.
Den modernen Hochdruck Einspritzanlagen der Euro 5 und Euro 6 Dieselmotoren würde ich Rapsöl nicht mehr zumuten, denn bei einem Defekt am Einspritzsystem wird es sofort sehr teuer.