Rostschutz (Mike Sanders ...)?

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01 Jun 2023 10:14 #31 von KleinerHase
KleinerHase antwortete auf Rostschutz (Mike Sanders ...)?
Nach Aussagen von meinem Lackierer soll ich lieber selbst tätig werden, die Roststellen mit einen kleinen mobilen Sandstrahlgerät bearbeiten, den Rest mit Schleifbürste. Dann soll ich 2K Expoy- Rostschutzgrundierung auftragen, dann entweder normalen Kfz-Lack oder Brantho-Korrux und dann erst in einen Betrieb fahren, um dort den Rest mit einer kombinierten Hohlraum und Unterbodenbehandlung machen lassen.

Die viel gepriesenen Rostumwandler, die angeblich gleich mit UB-Schutz überarbeitet werden können, erteilt mein Lackierer eine Abfuhr.

Was ist nun die richtige Vorgehensweise? Der Lackierer sagt, von den ganzen aktuellen Vorgehen von Korrossionsschutzbetrieben hätte er in der Ausbildung nichts gehört.

VG Diethard

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01 Jun 2023 11:27 #32 von PIPDblack
PIPDblack antwortete auf Rostschutz (Mike Sanders ...)?
Die Idee mit dem Sandstrahlen ist zwar OK, aber du hast dir das überall hin und das Strahlmittel ist fies. Das würde ich lassen, wenn du nicht alles penibel abkleben willst oder kannst.

Die mechanische Rostbehandlung mit Bürste oder Scheibe wird wohl für dich das Mittel der Wahl sein. Selbst wenn du damit nicht alles wegbekommst, mit Brunox Epoxy bspw. und danach 2x Brantho Korrux wirst du lange Ruhe haben. Wenn da dann noch eine Versiegelung drüber kommt, wird da ziemlich sicher nichts mehr passieren.

Ich hab letztes Jahr die Achsen und den Unterboden unseres Fiestas behandeln müssen. Ich hab das alles mit Pinsel gemacht. Im Nachgang wäre es besser/einfacher gewesen zumindest das Epoxy aus der Sprühdose aufzutragen.

Ford Ranger DoubleCab Wildtrak 3,2 Automatik outdoor-orange (bestellt 09.01.17, Baudatum 18.05.17, Ankunft Bremerhaven 12.07.17, Abholung 15.08.17), BE

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01 Jun 2023 12:06 - 01 Jun 2023 12:12 #33 von Bauernsfuenfer
Bauernsfuenfer antwortete auf Rostschutz (Mike Sanders ...)?
naja, die Lackiererlösung ist dann richtig, wenn du den Rahmen von seinem Aufbau lösen kannst und völlig frei arbeiten kannst. Dann ist natürlich das Sandstrahlen die Methode, die dir das beste Ergebnis bringen wird (eigentlich dann noch Tauchbadentrostung und KTL aus dem Tauchbad). Und wenn du dann auf dem reinen Ergebnis bist, dann kannst du mit 2K Grundierung und 2K Lack was wirklich gutes hinlegen, was vermutlich besser ist als neu ab Werk.

Das Problem ist doch, dass du wenn du den Rahmen nicht weg kriegst, zum Pfuschen verdammt bist. Pfusch deshalb, weil es immer wieder Stellen geben wird an die du nicht dran kommst. Allein schon alle oberen Teile. Die Pritsche liegt auf, Kabel liegen auf, die Kabine liegt auf, Motor ist drin, Fahrwerk ist drin etc. etc.

Du verstehst was ich meine?

Deshalb ist es schon ganz gut, wenn man dort wo man hinkommt, den Rost mit CSD Scheiben entfernt, so dass man soweit wie möglich "weißes" Metall erhält. Jetzt wird höchstwahrscheinlich noch Porenrost bleiben. Den würde ich mit irgendwas behandeln was man dann mit Lackierermaterial überarbeiten kann. Und das wäre alles was nicht Öl ist. Also bleibt dir entweder eine Säuberung mit Säure, oder sowas wie KLine Roststopprimer oder sowas wie Brunox Epoxy. Danach dann eine Grundierung drauf, danach dann Lack drauf und darüber dann eine Versiegelung deiner Wahl (am Ende Wachs oder Fett).

Das kriegst du aber im Rahmen innen drin nicht hin. Einfach weil du da nicht schleifen kannst. Also wird idR innen drin mit einem Fett gearbeitet, weil das eine Chance hat in den Rost einzudringen und damit für den Rost notwendige Komponenten wie Feuchtigkeit und Sauerstoff zu verdrängen bzw. nicht mehr ans Material zu lassen. Vorsicht: soweit mir bekannt ist, reicht der Restsauerstoff und die Restfeuchte im Rost gut aus, damit es weitergeht. Deshalb rostet es auch gern unterm Wachs weiter wenn man da einfach nur überjaucht.

Also ja, dein Lackierer hat natürlich recht. Aber kriegt man das mit vertretbaren Kosten hin? Oder wärs bei dem Ansatz nicht gescheiter direkt zum Neufahrzeug zu greifen das noch kein Salz gesehen hat und das zumindest dadurch möglichst wenig Ansatzrost hat und das dann zu versiegeln? Ich war übrigens überrascht als ich neulich unter einen angelieferten neuen Ranger geschaut habe. Saubere Schweißnähte und sogar hier und da Hohlraumwachs konnte ich erblicken. Respekt!

Ich habe Firmen gesehen, die Entrostung mittels Strahlen auch am zusammengebauten Fahrzeug anbieten. Laut denen klappt das auch. Ich kann dir aber nicht sagen was man da beachten muss und damit auch nicht wie du das daheim machen könntest. Ist ja irgendwo auch klar: wenn da einer eine wirklich funktionierende Vorgehensweise hat, dann ist das sein Alleinstellungsmerkmal. Das wird nicht verraten.

/edit: es gibt eine Sandstrahlpistole, die wohl wie eine Art Abdichtung zum Andrücken hat und damit auch gleich das Strahlgut zurückgewinnt. Das kann ich mir gut bei ebenen und glatten Flächen vorstellen. Meistens sitzt der Rost aber an Kanten und Schweißnähten. Ich weiß deshalb nicht ob sowas da funktioniert.
Letzte Änderung: 01 Jun 2023 12:12 von Bauernsfuenfer.
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01 Jun 2023 19:33 #34 von JN75
JN75 antwortete auf Rostschutz (Mike Sanders ...)?
Zum entrosten werden meist Nadelentroster für Achsteile sowie Fahrwerk eingesetzt. Würde ich dem Sandstrahlen Aufgrund der genannten Gründe vorziehen.


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Ford Ranger DoKa XLT in Indianapolis Blau, 285/75R16 Delta WP Felgen, Michaelis Höherlegung 40mm, Bodylift 30mm, Bushwacker Fender Flares, Carryboy Hardtop, 60mm Spurverbreiterung, Schnorkel, ASFIR...
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02 Jun 2023 15:05 #35 von PUrist
PUrist antwortete auf Rostschutz (Mike Sanders ...)?
Die Vorgehensweise muss ja immer am Einzelfall abgestimmt werden.

Beim älteren Fahrzeug, an dem sich der Rost schon verbreitet angesetzt hat, gibt’s wohl leider fast keine ordentliche Zwischenlösung.
Entweder sehr aufwendig:
Pritsche runter, alles komplett nackig machen, Trockeneis, Sandstrahlen, Rostumwandler (Wirkung umstritten), Grundierung, Lackierung, Konservierung, womit auch immer.
Macht sicher ein gutes Gefühl.

Ich weiß ja nicht, wie’s beim Ranger ist. Aber bei Nissans rosten die Rahmen am ehesten von innen durch.
Kann mir nicht vorstellen, dass es bei anderen PU’s wesentlich anders ist; jedenfalls bei denen, die ich mir im Kriechgang von unten angesehen habe.
Außen kommt man bei allen an die sichtbaren Stellen hin; aber auch schon da eben nicht überall, wie schon von anderen berichtet, ohne den maximalen Aufwand.
Bei bisher am Rahmeninneren unbehandelten älteren Fahrzeugen wäre der Aufwand wie oben u. U. buchstäblich für die Katz…

Selber machen rentiert sich natürlich immer.
Nadelentroster ist sicher das Beste. Mit Stahlbürste geht’s auch gut, wenn man keinen Kompressor hat.
Owatrol drauf, dringt tief in den verbliebenen Rost ein und nimmt ihm den Sauerstoff. Dann später mit Seilfett drüber oder Wachs. Ich nehme aus praktischen Gründen Seilfett aus der Spraydose.
Rahmen innen alle Jahre mit Hochdruckreiniger auswaschen, hinten aufbocken, nach vorne ausschwemmen, trocknen lassen, dann innen mit Fluid-Film fluten.
Mike Sanders ist da aufwendiger. Ob’s besser ist, ich weiß nicht.
In den Rost kriecht es sicher auch nicht besser als Selfett oder anderes Wachs.
Da würde ich vorher mit Owatrol arbeiten. Wie gesagt, für die „kleine Lösung“.
Hauptsache, man tut was und fängt damit nicht allzu spät an.

Eine gute Adresse, um sich Tipps für die individuelle Situation zu holen. ist das Korrosionsschutz-Depot.
Man ist dort sehr hilfsbereit. Habe keine Beziehungen dort hin.

Was ich beim nächsten neuen PU mache, weiß ich jedenfalls: Sofort und umfassend selber ran.
Ab Werk war’ s bisher noch bei keinem Hersteller genug.
Dann der Händler/die Werkstatt:
Keine Werkstatt macht’s gerne und versaut sich alles. Der Meister fährt Probe, der Geselle schafft‘s dem jüngsten Lehrling an. Der Lehrling macht’s dann lust- und planlos, versaut dann auch lieber das Auto als sich selbst…
Ich habe schon gesehen und „am eigenen Wagen erlebt“, dass man mehr mit dem Wegputzen am Lack beschäftigt war als mit dem Unterboden.

Also gleich ordentlicher Fachbetrieb für gutes Geld oder eben selbst ran. Beim neuen Fahrzeug geht’s noch mit geringem Aufwand, mit sehr gutem Ergebnis und Langzeit-Schutz.

Grüße
————————
Navara D40 - Bj. 2010
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