Mittwoch, 06 November 2013 13:40

Airbrush - so entsteht ein rollendes Meisterwerk

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Airbrush - so entsteht ein rollendes Meisterwerk

Damit  Ihr Euch  eine Vorstellung machen könnt, wie so ein Werk entsteht, hier an einem Beispiel die Entstehung Schritt für Schritt - das klassische Beispiel,mit dem die meisten Leute erst mal "Airbrush" in Verbindung bringen, nämlich auf einem Auto.
Auf der Karosserie bietet die Arbeit mit der  Airbrush den Vorteil, dass sich kaum erhabene Strukturen bilden, wie beim Malen - dann hat man am Ende weniger Arbeit mit dem Klarlack, um die Karosserieoberfläche wieder glatt zu bekommen. Deswegen kommt hier der Pinsel und anderes "grobe" Gerät nur sehr sparsam zum Einsatz.

Ranger vorher

Das Objekt vor der Gestaltung - und nachher..

 

 

Ranger nachher1


Zuerst mal Fleißarbeit.... Fahrzeug gründlich reinigen. Alles, was nicht gebrusht werden soll sorgfältig abkleben. Sämtliche Anbauteile, die im Weg sein könnten, abbauen. Und dann.... anschleifen.... gründlichst.
Und dann endlich kommt der kreative Teil:

Ford Ranger 01

Anhand von Referenzfotos (in diesem Falle- Urlaubsfotos) skizziere ich das Motiv grob im Maßstab 1:1 auf Papier. Aus dieser Zeichnung schneide ich mit dem Skalpell Flächen aus, die später scharf abgegrenzt sein müssen, und befestige dann die so entstehenden Masken mit Magneten auf der Karosserie.

Ford Ranger 02

Wenn die  Flächen so festgelegt und mit der Airbrush gespritzt sind, füge ich Details freihand ein.  Ich arbeite mit lasierenden Farben und überlagere die Farbtöne zum Teil bewußt -  das gibt am Ende ein harmonisches Farbspiel und lebendige Schatten.

Ford Ranger 03

Nach und nach füge ich mehr Details ein, die ich im Hintergrund absichtlich etwas unscharf halte. Dann färbe ich das ganze in sich überlagernden Farbtönen ein. Vorsichtiges Vorgehen ist hier erforderlich, denn die lasierende Technik erlaubt keine Fehler...

Ford Ranger 04

Wenn das ganze zu dunkel gerät - heißt es von vorn anfangen. Versuche, Fehlerstellen mit Weiß wieder aufzuhellen erzeugen nur schmutzig wirkende Flecken, die sofort auffallen. Also lieber zart einfärben - nachdunkeln kann man immer....

Ford Ranger 05

Die Fläche, wo sich hier später ein Oldtimer einfügen soll, ist mit einer Papiermaske abgedeckt, während der Hintergrund in der schon  beschriebenen Weise angelegt wird. Auch der Horizont wurde maskiert.

Ford Ranger 06

Nun wird der Hintergrund abgedeckt, und der Truck freigelegt. Die Skizze, die die Fläche vorher abgedeckt hatte, zerschneide ich in kleinere Teile, um in der gleichen Technik weiter zu arbeiten. Wenn alle Flächen mit den nötigen scharfen Abgrenzungen eingefärbt sind....

Ford Ranger 07

....werden alle Masken entfernt, Schatten und Strukturen freihand mit der Airbrusch eingefügt. Feine Linien setze ich auch mit einem Pinsel. Allzu harte Kanten müssen entschärft  und harmonisch in das Gesamtbild eingebunden werden.

Ford Ranger 08

Etwas mehr Details, etwas mehr Farbtiefe, .... fertig

Ford Ranger 09

So gehts auch:  erst zart mit der Pistole auf dem Auto anskizzieren (oben auf dem Kotflügel liegt das Referenzfoto) -- bei einer Landschaft geht das recht einfach, denn die muß nur "gut" aussehen, und nicht auch noch technisch korrekt, wie etwa der Oldtimer vorher.

Ford Ranger 10

Dann die Konturen für die Papiermaske von der Karosserie aufs Papier durchzeichnen. Der Rest geht freihand, einfach "malen". Eigentlich mag ich diese Arbeitsweise lieber, weil sie "kreativer" ist...

Ford Ranger 11

und nicht so sehr mit relativ starren arbeits- technischen Abläufen behaftet ist - aber sie führt eben nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen. Aber auch hier: Behutsam vorgehen, Schicht für Schicht. Anskizzieren, Einfärben, Schatten und Kontraste anlegen.

Ford Ranger 12

Mehr Detailbilder:

Ford Ranger 13

 

Ford Ranger 14

Ford Ranger 15

Fertig! Mit Klarlack versiegelt, die Karosserie teilweise noch schwarz abgesetzt, und alles wieder zusammen- gebaut. Den Motivstreifen in dieser Form habe ich in Anlehnung an das "klassische" zweifarbige Pickup-Design gewählt, wie es vor Jahren in den USA üblich war.

Diese lasierende Arbeitsweise bot sich an wegen der weißen Grundfarbe - bei einer anderen Aufgabenstellung muss man evtl. ganz anders vorgehen.

Ford Ranger 16

Text und Bilder von:   Elke Von Flue  --   Malerei, Airbrush & Grafik  -- Neustadt b. Coburg  

Internet: http://www.evf-art.de

 

 

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