Pickup als Straßenfahrzeug überhaupt geeignet ?

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21 Jan 2008 22:41 #1 von Jörn
Ich trage mich ja seit einigen Wochen mit dem Gedanken, mir einen "günstigen" älteren Pickup für Arbeiten im Wald zu holen.

Da die alten Dinger doch recht teuer sind - und ich mir auch nicht unbedingt den Unterhalt (wie Steuer und Versicherung) für zwei Fahrzeuge leisten kann, überlege ich meinen privaten PKW evtl. zu verkaufen - und mir dafür einen Double-Cab Pickup zu holen .... welchen weiß ich noch nicht.

Aber nun die eigentliche Frage ...

Lassen sich die Fahreuge eigentlich auf der normalen Straße gut bewegen ? Ich lese hier immer, dass die Dinger aufgrund des fehlenden Gewichtes auf der Hinterachse sehr leicht mit dem Heck kommen.

Und da man wohl nicht mit permanentem Allrad auf der Straße fahren kann - sondern diesen nur manuell im "Notfall" zuschalten sollte, scheint die Fahrsicherheit deutlich schlechter zu sein als bei einem normalen PKW ?! Kann das sein ? ...

Muss ich da meien Pläne ein solches Auto als "Haupt- und Familienauto" zu nutzen in den Wind streichen ?

Gibt es evtl. Pickups mit permanentem Allrad ? Oder ist das alles nicht so schlimm wie ich es mir nun vorstelle ?

Versteht Ihr überhaupt, was ich meine ? :)

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21 Jan 2008 22:54 #2 von Richard
Hi Jörn,

machen wir es kurz und bündig:

Lassen sich die Fahreuge eigentlich auf der normalen Straße gut bewegen ?

Ja

Ich lese hier immer, dass die Dinger aufgrund des fehlenden Gewichtes auf der Hinterachse sehr leicht mit dem Heck kommen.

Meiner nicht

Und da man wohl nicht mit permanentem Allrad auf der Straße fahren kann - sondern diesen nur manuell im "Notfall" zuschalten sollte, scheint die Fahrsicherheit deutlich schlechter zu sein als bei einem normalen PKW ?! Kann das sein ? ...

Nein

Muss ich da meien Pläne ein solches Auto als "Haupt- und Familienauto" zu nutzen in den Wind streichen ?

Jein

Gibt es evtl. Pickups mit permanentem Allrad ?

Ja, aber nur bei den Neueren.

Oder ist das alles nicht so schlimm wie ich es mir nun vorstelle ?

Genau

Versteht Ihr überhaupt, was ich meine ?

Ja, aber eins noch, billig sind die Kisten im Unterhalt nicht, zumal Du einen Doppelkabiner kaufen willst und in Hessen auch nach Hubraum Steuer bezahlt wird. Und bei älteren Fahrzeugen zahlst Du Dich dumm und dämlich, denn das Ende der Fahnenstange(meine persönliche Ansicht) ist noch nicht erreicht. :k_s_cry

Gruß
Richard

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21 Jan 2008 23:03 #3 von Dan_Mon
Hallo Jörn,

ja, ich verstehe sehr gut, was Du meinst! ;-)

Ich stand vor der gleichen Frage.

Mein alter Weggefährte (Chrysler Voyager) musste so langsam (knapp 250.000 ) einem neuen Fahrzeug weichen und ich suchte nach einem Ersatz.

Vorgaben... gab es eigentlich nicht viele, sollte mir gefallen, muss mich zuverlässig von A nach B bringen und das Auto soll auch noch "Spaß machen".

Ich habe mich für einen "neuen" L 200 DoKa Intense entschieden.

Die Fahrleistung ist für mich völlig in Ordnung, ok, hab auch den Chip drin.

Die Starrachse/Balttfederkonstruktion auf der Hinterachse stört mich nicht, hatte ich vorher auch.

Innenraum ansprechend und nach PKW aussehend. Platzangebot besser als bei einem Golf und vom Aussendesign gefiel er mir.... ja, wirklich. ;-)

Permanent Allrad möglich, sobald es feucht oder kalt wird hab ich ihn immer eingeschaltet, bei trockener Fahrbahn schalte ich den Vorderradantrieb ab.

Der Fahrkomfort unbeladen ist völlig in Ordnung. Sicher, ein wenig mehr poltert er schon als ein Golf oder ähnliches, aber das weiß man und ich mag es.

Die Ladungsmöglichkeiten sind klasse und ich kann ihn auch häufig bei uns in der Spedition als Lastenesel einsetzen. ( 1000 Liter IBC packt er prima ;-) )

Und im Gelände macht er auch noch ein gute Figur....

Also, alles in allem ein für mich perfektes Auto.. natürlich ist dies eine rein subjektive Anwort aber vieleicht hilft sie ja ein wenig.

Viele Grüsse
Dan

L200 Club

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22 Jan 2008 07:11 #4 von Redneck
Servus Jörn!

Du bist hier in einem Pickup-Forum, deshalb wirst Du immer leicht subjektive Antworten bekommen...

Meine zwei Vorredner(schreiber) haben eigentlich schon alles Wichtige gesagt.
Richard hat recht, man weiß nie, wie sich die Kosten für den Unterhalt entwickeln werden in den nächsten Jahren!

Ich würde Dir raten, einen Pickup neueren Baujahres zu kaufen, wenn Du ihn als Alltagsauto fahren möchtest! Diese Fahrzeuge sind moderner im Innenraum (da fällt der Umstieg vom PKW leichter), verbrauchen weniger und kosten auch weniger Steuern!
Denn die Doppelkabiner werden von den meisten Finanzämtern leider als PKW nach Hubraum versteuert - ob das nun gerecht ist oder nicht, lassen wir mal dahingestellt. Es laufen Klagen, aber die ziehen sich schon ewig hin, man weiß nicht, was herauskommt, also kann man mal nicht darauf vertrauen, daß es zugunsten der Doppelkabinen-Fahrer ausgeht...

Zu Deiner Frage:

Lassen sich die Fahreuge eigentlich auf der normalen Straße gut bewegen

Würde ich uneingschränkt mit JA beantworten. Nach einer kurzen Umgewöhnungszeit, die einem aber bei neueren Pickups leichter fällt als bei den älteren Modellen, kommt man hervorragend mit den Fahrzeugen zurecht. Auif eine Länge von um die 5 Meter kämst Du auch, wenn Du einen Mercedes Kombi fahren würdest! Du sitzt höher, deshalb ist die Übersicht viel besser!

Ich lese hier immer, dass die Dinger aufgrund des fehlenden Gewichtes auf der Hinterachse sehr leicht mit dem Heck kommen

Kann ich nicht bestätigen, kommt aber schon auf die Fahrweise an! Pickups haben bei Hinterradantrieb wenig Gewicht auf der Hinterachse, in Verbindung mit den neueren, stärkeren Motoren kann einen das Heck schon mal überholen, wenn man es übertreibt! Im Regelfall und bei normaler Fahrweise passiert das aber nicht!

Und da man wohl nicht mit permanentem Allrad auf der Straße fahren kann - sondern diesen nur manuell im "Notfall" zuschalten sollte, scheint die Fahrsicherheit deutlich schlechter zu sein als bei einem normalen PKW ?! Kann das sein ? ...

Mit permanentem Allrad kann man sehr wohl auf der Straße fahren, da bringst Du etwas durcheinander! Man unterscheidet zwischen zuschaltbarem Allrad und permanentem Allrad - ersterer ist bei fast allen Pickups vorhanden, d.h., er läuft im Normalfall mit Heckantrieb, der Allradantrieb ist zuschaltbar. Der Nachteil davon ist, daß man mit Allrad bei diesem System nicht auf trockener Straße oder in enge Kurven fahren kann (sollte), da dies dem Antriebsstrang aufgrund fehlendem Zentraldifferenzial auf Dauer schadet. Man nimmt halt den Allrad nur bei starker Nässe, bei Schnee oder im Gelände.
Beim permanentem Allrad ist der Allradantrieb ständig vorhanden, und da ein Zentraldifferenzial den Drehzahlunterschied der Reifen ausgleicht, fährt man auch verschleißarm. Ein Mehrverbrauch und ein Mehrverschleiß´, wie viele Gegner des Permanentallrads immer befürchten, ist in der Praxis nicht oder fast nicht meßbar.

Derzeit bieten nur zwei Hersteller den Permanentallrad an - das ist der L200 von Mitsubishi und der Landrover Defender, den es in verschiedenen Pickup-Versionen (90, 110 und 130er) gibt.
Alle anderen (Nissan, Toyota, Ford, Mazda, Isuzu und auch die meisten Ami´s) haben einen zuschaltbaren Allradantrieb.

Hier im Forum sind die Mehrzahl der User mit zuschaltbarem Allrad unterwegs, und Du liest wenig über die Nachteile des Systems. Man kommt sehr gut damit klar, er ist einfach zu bedienen und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit weiß man, wann man zuschalten muß (kann) und wann nicht...

Ich würde Dir vorschlagen, die verschiedenen Marken einmal probezufahren, damit Du Dir ein neutrales Urteil bilden kannst. Sie sind von der Bauart her alle ziemlich gleich, aber trotzdem hat jeder irgendwelche Vor- und Nachteile, das entscheidet der persönliche Geschmack, z.B. Innenraum, Länge der Ladefläche, Sitzkomfort, Platz im Innenraum undundund...

Wenn Du einen älteren, gebrauchten Pickup willst, ist die Sache natürlich schwieriger, Du müßtest zum Probefahren zum Verkauf stehende Modelle heranziehen, und solche Fahrzeuge stehen halt nicht an jeder Ecke!

Aber wir sind ja auch noch da! Wenn Du Fragen hast, hier wird Dir bestimmt geholfen!!!

Viele Grüße, Jürgen

Toyota Hilux 2.8

www.stoapfaelze...s.com

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22 Jan 2008 09:55 #5 von Volker1959
Hallo
Ich habe einen 5 Jahre alten Nissan King Cab mit 133 PS!
Die einzige Fahrsituation die etwas gewöhnungsbedürftig ist, wenn Du in eine andere Straße einbiegen willst, dann drehen bei nasser Fahrbahn schon mal die Reifen durch! (Das kommt auch noch auf die Reifen an) Wie Jürgen schon geschrieben hat, haben die neueren PU`S eben mehr PS und vor allem mehr Drehmoment!
Iss aber alles nur Gewöhnungssache!!
Aber Du solltest schon mal eine Probefahrt machen! Du fährst dann schon einen LKW, der nicht so komfortabel wie ein PKW ist!! Es sei denn, Du kaufst einen Neuwagen!!

Chevy + Camp 8L

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22 Jan 2008 11:26 #6 von Henry
Moin Jörn,

ich kann Dir für Deine Entscheidung eine sogenannte Wichtungstabelle empfehlen. Da schreibst Du alle Entscheidungsfaktoren rein und bewertest diese mit Punkten (0 unwichtig - dann ist das eigentlich kein Kriterium und kann vernachlässigt werden - bis 100 ganz wichtig). Ausschlußkriterien kennzeichnest Du extra. Erst wenn Dein Katalog an Kriterien, also Anforderungen, Wünschen, Ausschlüssen fest steht, dann rechnest Du damit konkrete Fahrzeugangebote durch. Trifft ein Fahrzeug ein Auschlußkriterium ist Schluß - dann brauchst Du nicht weiter zu rechnen. Ansonsten addierst Du einfach die Punkte, die Du hinter Deine Kriterien geschrieben hast Du für alle zutreffenden und schon hast Du am Ende einen Gesamtwert der vergleichbar ist.

Ich war erstaunt, was bei so einer Bewertung emotionslos am Ende rauskommt. Oft sind es dann Fahrzeuge, die auf den ersten Blick nicht so interessant erschienen, einem jedoch jahrelang viel Freude machen. Meinen L200 in grün/silber (= Firmenfarben) hab' ich so ausgewählt. Man kann auch Steuer, Preis und Unterhalt in 1-100 Punkte verschlüsseln. Das geht ganz einfach. Der beste kriegt einfach die 100 und die schlechteren Abschläge.

Euer Henry
Schafe Bienen Trallala

Ranger 2.2 XLT 2015

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22 Jan 2008 12:39 #7 von Jörn
Schonmal vorab vielen Dank für Eure aufschlußreichen Antworten. Super klasse hier im Forum !!

Grundsätzlich würde ich immer zu einem permanenten Allrad tendieren, da ich mir dann einfach keine Gedanken machen muss.

Und wie hier erläutert wurde, wäre dann wohl ein Mitsubishi L200 für mich durchaus eine gute Wahl ...

... allerdings habe ich von Mitsubishi Fahrern gehört, dass einem die Mitsubishi´s (also die normalen PKW´s) unterm "Arsc*" wegrosten.

Ist das bei den Pickups auch zu beobachten - rosten die auffällig schlimmer als die Fahrzeuge anderer Hersteller ?

Hat der zuschaltbare Allradantrieb evtl. Vorteile gegenüber dem permanenten Allrad (evtl. wegen unterschiedlich einstellbarer Untersetzungen oder sowas ?!?!) oder warum wird er mehrheitlich verbaut ?

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22 Jan 2008 13:07 #8 von schwarzer Drachen
schwarzer Drachen antwortete auf Pickup als Straßenfahrzeug überhaupt geeignet ?
hallo jörn,

deine frage ist ganz einfach zu beantworten: weil er billiger ist.

wenn du einen zuschaltallrad einschaltest wird eine starre verbindung zwischen vorder- und hinterachse hergestellt. also findet da keinerlei drehzahlausgleich mehr statt, wodurch es bei kurvenfahrt und griffigem untergrund zu verspannungen im antriebsstrang kommt.

der permanente allrad hat da eine (klasse, wie hieß gleich das ding???) "kupplung" dazwischen, die die drehzahlunterschiede ausgleichen kann. diese ist da auch 100% sperrbar. mitteldiverenzial heißt das ding glaub ich.

gruß tomax

Manche Menschen sind der lebende Beweis dafür, das ein komplettes Versagen des Gehirns nicht zwangsläufig zum Tod führt!

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22 Jan 2008 15:53 #9 von Ranger
hallo jörn,

mit einem neuen l200 kannst du nicht´s verkehrt machen, moderner antrieb (permanenten allrad), modernes fahrwerk, dichtes händlernetz.

gut beim design kann man streiten, ist ansichtssache, ich finde ihn gut, fahre ja auch einen :wink:

nicht zu vergessen der sicherheitsaspeckt, der neue l200 hat abs und ESP, ich glaube er ist sogar der einzige pickup auf dem deutschen markt der serienmaßig esp hat. jetzt kommt die frage, braucht man eigentlich esp?

Ich sage, ja! ich habe genau wie dan und andere hier im forum den leistungssteigerungschip verbaut. ca 170 ps und 400 nm. wenn ich bei feuchtigkeit aus einem kreisverkehr komme kann es schon mal sein das der hintern abschmiert, doch das esp fängt mich regelmäßig wieder ein.

ich möchte esp nicht missen

Ich bin Ich !!!

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22 Jan 2008 16:59 #10 von Jörn
Könnt ihr mir denn noch etwas über die "Rostanfälligkeit" von dem L200 sagen ?

Ich glaub fast, dass ich dann wohl einen Mitsubishi zulege ... genaueres muss ich dann noch entscheiden - aber allein die wahl des Herstellers bringt mich endlich dichter an mein Ziel !! :)

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